Nachbarschaft heute
Das Kooperationsprojekt zwischen der HCU (Hafen City Universität, Hamburg), der UdN (Universität der Nachbarschaften, Hamburg) und der KISD galt dem Thema aktuelle nachbarschaftliche Bezüge zu erforschen. Dabei stand sowohl der eigenen Bezug zum Stadtraum als auch die sozialen Geflechte der Bewohnerinnen und Bewohner im Mittelpunkt. Als Forschungsfeld wurde der Kölner Stadtteil Mülheim gewählt.
Wir interessierten uns dafür wie der Stadtraum sprachlich kartiert werden kann. Bereits bei unserem dérive-Spaziergang hielten wir stichwortartig spontane Eindrücke unserer Umgebung fest. In einem nächsten Schritt baten wir Mülheimer Passantinnen und Passanten ebenfalls Stichpunkte zu Mülheim aufzuschreiben. Bei diesem ersten Versuch stellten wir allerdings fest, dass Schreiben eine Barriere darstellt und meist nur oberflächliche Beschreibungen zu Tage treten. In einem zweiten Versuchsaufbau fragten wir Passantinnen und Passanten lediglich nach einem Wort, das den Ort an dem sie sich befinden beschreibt. Jedes dieser Worte nahmen wir mit einem Diktiergerät auf und erhielten so eine Wortcollage, die insbesondere die Differenzen zwischen verschiedenen Orten erfahrbar macht. Umgebungsgeräusche, Tonfall, Akzente und andere Sprachen vermitteln zudem eine weitere Ebene an Informationen.